Kirchenchor Langendorf: aktiv, lebendig, vielseitig, spannend …
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie das Wort Kirchenchor hören? Ich kann es mir denken – einfache Lieder die in Gottesdiensten gesungen werden, oder ein Chor, der sich wegen Mitgliederschwund schon bald auflösen muss. Sicherlich gehen Ihnen noch viele andere Gedanken durch den Kopf, wenn Sie das Wort «Kirchenchor» hören.
Dass ein Kirchenchor ein breites musikalisches Spektrum haben kann, spannende Projekte durchführt, lebendig ist und immer wieder neue Sängerinnen und Sänger begeistert, ist in Ihren Gedanken wahrscheinlich eher weniger vertreten.
Genauso ein Chor ist der Kirchenchor Langendorf. Zum einen freut sich der Chor immer wieder über neue Gesichter – so zählt der Chor mit den aktiven Mitgliedern und ständigen Gastsängerinnen und Gastsänger rund 45 Sängerinnen und Sänger – zum anderen locken die musikalischen Projekte, die für alle Interessierten ausgeschrieben sind, zusätzliche Sängerinnen und Sänger an. Interessante Projekte, ein gutes Chorerlebnis, das Gefühl willkommen zu sein, zieht so auch jüngere Mitsängerinnen und Mitsänger an. Auch wenn der Generationswechsel im Chor in vollem Gange ist, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass dies in den nächsten Jahren ein stetiger und nicht einfacher Prozess sein wird.
Musikalisch zeichnet sich der Kirchenchor Langendorf durch ein reichhaltiges Repertoire verschiedener Genres aus. Unter der Leitung von Florian Kirchhofer erarbeitet der Chor Projekte, die von Gospels bis hin zu Messen verschiedenster Komponisten von jung bis alt reichen, so beispielsweise von Lorenz Meierhofer, Peter Roth, Karl Jenkins bis hin zu Werken aus der Zeit des Barock, der Wiener Klassik und vielen anderen.
Grundvoraussetzung für einen solchen Chor ist ein Dirigent, der sehr engagiert ist, der neue Stilrichtungen sucht und kritisch beurteilt, der die Sängerinnen und Sänger mit seinen Ideen begeistern kann, der ein Gespür dafür hat, was er dem Chor zumuten kann und was nicht, der durch sein Vertrauen in die Sängerinnen und Sänger die Angst vor dem Nicht-Können nimmt. Bei den Sängerinnen und Sänger braucht es die Flexibilität sich auf Neues einzulassen, die Offenheit Projektsängerinnen und Projektsänger zu begrüssen und zu verabschieden, die Anerkennung, das Vertrauen, dass keine Werke oder Musik ausgewählt werden, die den Chor überfordern.
Zurück zur musikalischen Bandbreite: Anlässlich der Kirchweihe des ersten ökumenischen Kirchenzentrums der Schweiz wurde das Publikum mit dem Ergebnis des Gospelprojekts unter Mitwirkung von Bernita Bush zum Mitwippen und Mitklatschen gebracht. Das Projekt war für alle, ob Mitwirkende oder Zuhörende ein tiefgreifendes, aber auch sehr freudiges Erlebnis.
An der Mitternachtsmesse vom 24. Dezember und im Gottesdienst vom Sonntag, 29. Dezember konnten die Besucherinnen und Besucher mit der Spatzenmesse von Wolfgang Amadeus Mozart (eine Missa brevis «kurz» und solemnis «festlich») ein zur Weihnachtszeit passendes «Kontrastprogramm» geniessen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt und Sie möchten bei uns mitsingen oder als Zuhörerin oder Zuhörer an einem unserer Anlässe im Jahr 2025 dabei sein, so finden Sie die Informationen auf unserer Homepage (www.kirchenchor-langendorf.ch). Schon jetzt ein paar Hinweise auf zwei ganz besondere Erlebnisse, zum einen in der Osternacht oder an Pfingsten mit dem Projekt «Chor meets Blasmusik» mit der Missa Brevis von Jacob de Haan. Eine ganz besondere Erwähnung verdient die Misa «A Buenos Aires» von Martin Palmeri, welche am 25. und 26. Oktober 2025 zur Aufführung kommen wird. Das Feuer und die Leidenschaft der Musik werden nicht nur musikalisch, sondern auch visuell durch ein Tanzpaar zum Ausdruck gebracht.
Wenn wir Sie neugierig gemacht haben, mitzusingen, dann kommen Sie doch einfach am Mittwochabend zur Chorprobe. Sie brauchen weder Notenkenntnisse noch Chorerfahrung, nur Freude an der Musik und am Singen im Chor.
Verena Sieber, Oberdorf