Litteringbekämpfung an der Clean-Up Tour Weissenstein.
Engagement der repla für saubere Naherholungsräume
Seit 22 Jahren finanziert die repla die Litteringbekämpfung an der Aare und Emme. Die beiden Sozialwerke Pro-Work und Perspektive sammeln jährlich durchschnittlich 550 Kehrichtsäcke à 100 Liter. Würde man den in rund 2000 Stunden pro Jahr eingesammelten Müll der letzten 20 Jahre aufeinanderstapeln, würde der Turm höher als der Mount Everest.
Hausberg-Putzete
Der Weissenstein ist zwar nicht so hoch wie der Everest, aber ein schönes Naherholungsgebiet. Am 11. Oktober fand zum ersten Mal der von der 2000-Watt-Gesellschaft Region Solothurn und der Summit Foundation initiierte Clean-Up Weissenstein statt. Unterstützt wurde der Anlass von der Seilbahn Weissenstein, dem Kurhaus und der repla.
Bei schönstem Wetter über dem Nebelmeer, gestärkt mit Lunchpaket und ausgerüstet mit Handschuhen, Zangen und Abfallsäcken machten sich 15 Freiwillige auf die verschiedenen Routen und sammelten während rund 4 Stunden Müll ein. Gefunden wurden 46 kg Abfall, davon 330 Zigarettenstummel, 31 Aludosen, 23 PET-Flaschen und 9 Glasflaschen.
Oben auf dem Berg wurden in erster Linie Zigarettenstummel gefunden, da die Landwirte ihrerseits Müll wie Flaschen etc. laufend entsorgen (um Pflanzen und Tiere zu schützen) und viele Wanderer ihren Müll vorbildlich zu Hause entsorgen.
Die in einem Zigarettenstummel oder ausgespucktem Kautabak enthaltenen Substanzen Nikotin, Dioxin, Formaldehyd und Cadmium gelangen über das Regenwasser in die Erde und ins Grundwasser. Beim Weissenstein mit seinem porösen Kalkgestein sind weggeworfene Zigaretten deswegen besonders schädlich.
Am meisten Müll wurde talseitig der Bergstrasse gefunden, was wohl daher rührt, dass es Abfallsünderinnen und Abfallsünder gibt, die den Müll einfach aus dem Autofenster werfen. Weitere Hotspots waren Parkplätze und stark frequentierte Gebiete rund um die Restaurants.
Leider konnte nicht die ganze Strasse abgesucht werden, dafür wären noch mehr Freiwillige nötig gewesen. Wer weiss, vielleicht lassen sich für nächstes Jahr mehr Leute dazu inspirieren, das Schöne (Spaziergang am Weissenstein) mit dem Nützlichen zu verbinden (Sorge für die Umwelt).
Lange Zersetzungszeiten
Neben den im Müll enthaltenen Giftstoffen ist die lange Zersetzungszeit ein Problem. Am Clean-Up wurde eine kaputte Glasflasche gefunden, in der über die Jahre ein eigenes kleines Ökosystem aus Moosen entstanden ist.
PET-Flaschen geben ca. 500 Jahre Mikroplastik an die Umwelt ab, bis sie zersetzt sind. Dieses wird von Tieren gegessen und gelangt so in die Nahrungskette. (Quelle: www.zeige-groesse.ch)
Die repla begrüsst Initiativen von Organisationen aber auch von Privatpersonen, die etwas gegen Littering unternehmen. Denn Littering ist ein Problem, das nur mit Eigeninitiative von ganz vielen Menschen gemeinsam gelöst werden kann.
Roger Siegenthaler, Präsident
Matthias Reitze, Geschäftsführer
