Infoanlass der repla zur Litteringbekämpfung.
Ein «altes» repla-Thema.
Seit 21 Jahren schon organisiert die Regionalplanungsgruppe repla espaceSOLOTHURN (der Verein der 40 Regionsgemeinden) Arbeitseinsätze mit den Sozialwerken Perspektive und ProWork zum Sammeln und Entfernen des Abfalls an den Ufern der Aare und der Emme und sorgt so für saubere Naherholungsräume.
Doch nicht nur in den Naherholungsräumen ist das achtlose Wegwerfen und Liegenlassen von Abfall, das sogenannte Littering ein Problem, sondern überall im öffentlichen Raum.
Mit diesen Worten leitete repla-Präsident Roger Siegenthaler den Anlass ein, an dem sich die interessierten Gemeinden am 5. Juli über mögliche Ansätze zur Litteringbekämpfung informieren konnten.
Die Infrastruktur und den Apéro für den Informationsanlass stellte die Gemeinde Gerlafingen zur Verfügung. Besten Dank dem Gemeindepräsidenten, Philipp Heri!
Raumpaten in Gerlafingen
Die Wahl des Veranstaltungsortes für den Anlass hat einen guten Grund. Denn die Gemeinde Gerlafingen ist in diesem Thema engagiert unterwegs. Philipp Heri erzählt, dass er auf kein anderes Thema so oft Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhält, wie zum Littering. Er hat deshalb kurz nach seinem Amtsantritt als Gemeindepräsident das Projekt Raumpaten ins Leben gerufen.
Die Raumpaten wurden von der IGSU (Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt) lanciert. Die IGSU ist das im Mai 2007 gegründete Schweizer Kompetenzzentrum gegen Littering.
Mittlerweile zählt das Projekt in Gerlafingen bereits sieben Raumpaten, die regelmässig in bestimmten Gebieten herumliegenden Abfall einsammeln. Die Schule von Gerlafingen übernimmt die Raumpatenschaften aller Schulzentren: Im Turnus befreien Schulklassen das Schulareal von Littering.
Daniel Baschung ist ein Gerlafinger Raumpate der ersten Stunde. Er pflegt die rund 250 Meter lange Sonnenfeldstrasse, an der er wohnt. «Ich bin pensioniert und habe Zeit, einen kleinen Beitrag für das Gemeinwohl und die Natur zu leisten», beschreibt Daniel Baschung seine Motivation. Deshalb sucht er die Strasse einmal pro Woche nach Abfallgegenständen ab und sensibilisiert die Leute, die ihm begegnen auf sympathische Art für das Thema. «Am Anfang wurde ich schon schräg angeschaut, aber mittlerweile haben sich die Leute an mich gewöhnt und schätzen meine Arbeit», sagt er und fügt bei, dass er sich durchschnittlich etwa 180 mal bücken muss pro Einsatz. «Es ist also nicht nur gut für die Allgemeinheit und die Umwelt, sondern auch für meine Gesundheit», fügt er verschmitzt hinzu.
Gerlafingen ist froh um die Freiwilligenarbeit und lädt die Raumpaten einmal pro Jahr zu einem wohlverdienten Znacht ein. Und weitere Projekte zur Litteringbekämpfung hat Philipp Heri bereits im Köcher.
Angebote für Gemeinden
Nadine Giunchi vom IGSU bot einen Überblick zu möglichen Sensibilisierungskampagnen für Gemeinden und Schulen, die der IGSU für einen kleinen Unkostenbeitrag zur Verfügung stellt.
Stefan Gyr vom Amt für Umwelt des Kantons Solothurn stellte die laufende Anti-Litteringkampagne «Zeige Grösse» vor, die am 1. Juni auf der Aare mit einer schwenden «Fünf» ihren fulminanten Anfang nahm.
Für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch bot das abschliessende Apéro eine gute Plattform für diesen erfolgreichen repla-Anlass.
www.repla.ch/projekte/littering | www.zeige-groesse.ch | www.igsu.ch
Matthias Reitze, Geschäftsführer