Good News 06/23

Nur nichts vergessen!

Wenn Frauen ihre Koffer packen, sind oft mehr als 50 Kleidungsstücke im Gepäck. Ein längst veraltetes und diskriminierendes Klischee? Ja. Aber eine Studie hat es bestätigt. Mit anderen Worten: Wir Frauen reisen mit mehr Gepäck als Männer. Gut, wir sind in den Ferien auch abwechslungsreicher gekleidet. Oder? Wir sind doch auf jeden spontanen Wetterumschlag vorbereitet, auf jedem Event passend gestylt und auf jedem Ausflug gegen Wind und Schnee gewappnet. Wir haben mit Sicherheit keine hybriden Kleider, die alle Eventualitäten auf einmal abdecken. Wir Frauen differenzieren. Auch beim Packen unserer Koffer. Nun muss ich aber ehrlicherweise zugeben, dass Männer aufholen und heute schon 41 Prozent der Befragten eine ähnlich grosse Auswahl an Kleidungsstücken mitnehmen wie wir. Das ergeben Umfragen eines Reiseportals und eines Onlineshops für Koffer. Gut so, die Gleichstellung setzt sich also auch beim Kofferpacken durch. Und ja, die Frage, ob wir Frauen das Packen optimieren sollten, sei gestattet.

Aber jetzt genderneutral: Die Winterferien sind in vollem Gange – und damit auch das Packen. Wer, wie lange im Voraus packt, zeigt eine weitere Studie. Die meisten Reisenden (46,3%) gehören zu den Last-Minute-Packern. Der Abend vor der Abreise reicht aus. Wirklich? Niemals, wenn es in die Ski- und Snowboardferien geht. Und schon gar nicht mit kleinen Kindern. Sie wissen, was ich meine: Die Organisation und das Packen bedarf minutiöser Vorbereitung, ist eine logistische Meisterleistung. Denn jeder vergessene Handschuh, jede unauffindbare Mütze kann die Morgenstimmung in den Ferien empfindlich trüben und gar die Vorfreude auf die Piste akut gefährden. Dieses Risiko gehen Eltern nicht ein. Also muss eine Checkliste her. Aber Achtung: Die Schleich-Pferdchen, das Plüscheinhorn und die Rennauto-Kollektion Ihrer Lieblinge sind nicht vermerkt. Und Sie wissen ja: Kinder kennen kein Pardon, wenn etwas ver­gessen wird. Da sind wir Frauen pflegeleichter, wir haben ja immer noch eine Alternative eingepackt.

Simone Leitner Fischer