Good News 40/23

Pannen und andere Stresstests.

Ein Reifen platzt, der Motor setzt aus, die Batterie streikt, ein Warnlicht leuchtet: Gründe für Autopannen gibt es zuhauf. Und meistens passieren sie im falschen Moment. Im ganz falschen Moment. Sicher lehnen Sie sich jetzt zurück und denken, dass Ihr Auto nicht alt ist und Sie mit keiner Panne rechnen müssen. Falsch gedacht. Auch neue Autos sind zu Pannen fähig. Diese sind meistens auch nicht weiter schlimm. Schlimm wird es erst, wenn der Pannendienst schlecht funktioniert oder total versagt. Wenn die Kommunikation stockt oder ganz abbricht. Kurz: Wenn nicht das Auto, sondern die Dienstleister das Problem sind. Sie ahnen es: Ich schreibe nicht von der Schweiz, sondern von der Autopanne im Ausland. Ein gefürchteter Klassiker, den wir verdrängen. Bis wir mittendrin stecken. Bis wir stundenlang auf einen Abschleppdienst warten. Und wir am Rad drehen? Nein. Erstaunlicherweise bleiben wir ruhig. Ordnen tausend Gedanken. Reden uns gut zu und sind dankbar, dass nur das Auto zu Schaden gekommen ist.

Warten ist schwierig. Für viele sogar eine Zumutung. Obwohl Warten in unserer schnelllebigen Zeit durchaus auch eine Chance birgt, etwas Ruhe zu gewinnen. In Notfällen, die stundenlang dauern, sind wir geduldiger. Ganz im Gegensatz zur Warteschlange an der Kasse des Grossverteilers. Dort stehen wir am Ende der Schlange und sehen die anderen an uns vorbeiziehen. Wir werden nervös und müssen nun spontan entscheiden, welche Kasse wir wählen. Ein hastiger Blick in die Einkaufskörbe der anderen Kundinnen und Kunden, ein kurzes Abchecken, wie lange es wohl dauern würde. Bleiben oder eine andere Kasse wählen, um schneller zu bezahlen? Forschende sagen: Bleiben. Aus mathematischen Gründen. Kein Witz: Ein Forschungszweig beschäftigt sich mit der sogenannten Warteschlangentheorie und der Frage, wie Wartezonen effizienter gestaltet werden können. Wie dem auch sei. Wir wissen es: In der Ruhe liegt das stressfreie Warten, der effiziente Einkauf und last but not least die sichere Heimreise mit dem Ersatzauto.

Simone Leitner Fischer