Bettlachstock

Bettlachstock.

Das UNESCO Weltnaturerbe. erhält ein Gesicht
Die Willkommens- und Informationstafeln des Weltnaturerbes Bettlachstock sind enthüllt. Sie zeigen den ausserordentlichen universellen Wert des Naturjuwels am Jurasüdfuss auf.
Hintergrund: Im Herbst 2021 wurden die alten Buchenwälder auf dem Bettlachstock sowie in den Tessiner Tälern Lodano, Busai und Soladino von der UNESCO als Teil des Weltnaturerbes (WNE) «alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderen Regionen Europas» anerkannt. 94 urtümliche Buchenwälder in 18 Ländern gehören seither dazu. Die Anerkennung lässt die Verbreitungsgeschichte und Evolution der Buchengewächse aufleben. Denn die Gattung Fagus ist aufgrund ihrer Verbreitung in der nördlichen Hemisphäre sowie ihres ökologischen Stellenwerts von globaler Bedeutung.

Informationstafeln sensibilisieren zu Sorgfalt mit der Natur
Erste Projekte wurden aufgegleist, um auf eine zurückhaltende und naturverträgliche Art über das Weltnaturerbe am Bettlachstock zu informieren. In den vergangenen Monaten wurden dazu Informationstafeln angefertigt und an den Einstiegspunkten in das Gebiet sowie bei den Bergrestaurants Bettlachberg, Oberes Brüggli, Schauenburg, Oberer und Unterer Grenchenberg und Althüsli montiert. Die in frischem Grün gestalteten Tafeln geben Auskunft zum WNE allgemein, zu dessen Erreichbarkeit vorab mit dem öffentlichen Verkehr und weisen die Besucherinnen und Besucher darauf hin, sich gegenüber der Natur rücksichtsvoll zu verhalten.
Am zentralen Informationspunkt zuoberst auf der Wandflue mit Ausblick auf das gesamte WNE können sich Interessierte ausführlich über dessen Entstehung und die Anerkennung durch die UNESCO ins Bild setzen. Zwischen den Tafeln lenkt ein speziell gestalteter Durchblickrahmen den Blick auf das Naturjuwel Bettlachstock. Präzisere Beobachtungen gelingen mit dem ebenfalls montierten Fernrohr. Der Standort dieses Informationspunktes wurde bewusst gewählt, um den Besucherstrom über die Grenchenberge und den Jurahöhenweg zu lenken und so das Kerngebiet des WNE zu schonen. Dafür wird künftig auch die Erschliessung mit dem Bus auf den Unteren Grenchenberg eine zentrale Rolle spielen. Die dortige Bushaltestelle ist zugleich auch Standort der grossen Willkommenstafel. Sie soll sinnbildlich den Haupteintritt ins WNE signalisieren.
Im Rahmen des heutigen Eröffnungsanlasses wurden die Tafeln enthüllt und der Betrieb aufgenommen. Zahlreiche Gäste und Medien verfolgten am Informationspunkt auf der Wandflue die Ausführungen der Vizedirektorin des Bundesamtes für Umwelt, Franziska Schwarz, der Regierungsrätin und Vorsteherin des Bau- und Justizdepartements, Sandra Kolly sowie des Leiters des Amtes für Raumplanung, Sacha Peter.

Weitere Projekte geplant
Zusammen mit der Kerngruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Amtes für Wald, Jagd und Fischerei, den Standortgemeinden Grenchen, Bettlach und Selzach, den Forstbetrieben Grenchen und Leberberg, dem Verein Jurasonnenseite sowie der externen Projektunterstützung des Fachbüros Kaufmann + Bader GmbH wurden weitere Projekte evaluiert. Naturinteressierten Gruppen will man das Naturerlebnis auf dem Bettlachstock künftig mit öffentlichen und buchbaren Führungen ermöglichen. Dazu werden verschiedene Themenführungen von Fachpersonen angeboten. Eine erste öffentliche Führung findet diesen Herbst statt. Um ein möglichst breites Publikum ansprechen zu können, wird im nächsten Winterhalbjahr ein öffentlicher Vortrag organisiert. Führungen und Vorträge sind auf der Webseite der Jurasonnenseite (www.jurasonnenseite.ch) einsehbar. Geplant ist ferner die Integration des WNE in die elfte Solothurner Waldwanderung im Leberberg. Der Aufbau eines Natur-Monitorings ergänzt die langjährigen Arbeiten der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und wird für einen nachhaltigen Betrieb des WNE wichtig sein.

Sanfter Tourismus – kein Disneyland
Dem Kanton ist es sehr wichtig, den Besuchenden eine beschauliche Erholung, verbunden mit Naturerlebnissen im Weltnaturerbe Bettlachstock, zu ermöglichen. Man ist sich einig, dass eine Besucherinformation und -lenkung sowie eine Sensibilisierung für die vorhandenen Naturwerte die zentralen Themen für einen zielführenden Einstieg in den Betrieb des WNE sind. Im Kerngebiet wurden bewusst keine Tafeln oder andere Installationen gestellt, um die Natur und Landschaft für die kommenden Generationen unberührt zu erhalten. Die bestehenden Fusswege am Bettlachstock sind auch keine offiziellen Wanderwege. Sie sind nur bei guten Bedingungen für trittsichere Wanderer geeignet.

Kanton Solothurn