Good News 04/23

Lift oder Treppe? Treppe.

Kennen Sie diese Situation? Sie stehen im dritten Untergeschoss des Parkings und fragen sich: Aufzug oder Treppe? Virenfalle oder Atemlosigkeit? Und gleichzeitig geht Ihnen durch den Kopf, ob dieser Treppenaufstieg schon richtiger Sport wäre oder nur bedeutungslose Bewegung? Eine Frage übrigens, die gar nicht so einfach zu beantworten ist. Aber von vorne: Unsere Hobbys haben oft nicht viel mit Sport, sondern eher mit dem Training der Sitzmuskulatur zu tun. Naheliegend also, suchen wir im Alltag nach Aktivitäten, die wir ohne grosse Anstrengung ausüben können. Und hier stellt sich die Gretchenfrage: Sind Alltagsaktivitäten wirklich ausreichend? Zahlt sich der Weg des geringsten Widerstandes aus? Bleiben wir fit und gesund, wenn wir die Treppe statt den Lift nehmen? Oder müssen wir Sport treiben? Sie ahnen es bereits. Schlechte Nachrichten für Müssiggänger: Es braucht Aktivitäten, die uns einen hohen Puls und Schweissperlen bescheren. Fachleute sind sich einig: Treppengehen allein reicht nicht aus.
Papperlapapp. Ich bin überzeugt, dass Treppensteigen eine effektive Übung ist, die Muskulatur zu stärken, das Gleichgewicht zu verbessern, sowie die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems zu fördern. Und: Energie zu sparen. Der Verzicht auf den Lift ist also nicht nur gesund, sondern auch ressourcenschonend und klimafreundlich. Oder? Leider hinkt meine Theorie. Wie viel Energie ein Aufzug verbraucht, hängt zwar von seiner Grösse, der Technik sowie der Höhe des Gebäudes ab. Doch alle Produkte haben dieselbe Thematik: Gut die Hälfte des Stromverbrauchs wird im Stehen verpufft – für Beleuchtung, Lüftung und die Displays im Fahrstuhl. Laut einer Schweizer Energie-Plattform liegt dieser Anteil gar bei 60 Prozent. Schliesslich muss die gesamte Maschinerie auch in Betrieb sein, wenn der Lift gerade nicht fährt. Fazit: Wenn wir die Treppe statt den Lift nehmen, machen wir vielleicht keinen Spitzensport und verbessern unseren ökologischen Fussabdruck nur marginal. Aber wir bewegen trotzdem etwas. Uns.

Simone Leitner Fischer