Hospiz Solothurn

Ein Hospiz im Kanton Solothurn
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Für was ein Hospiz?
Die schlimmsten Wochen in meinem Leben waren zweifelsohne die Wochen, bevor mein Bruder mit erst 49 Jahren starb. Die Ärzte im Universitätsspital hatten alles versucht, doch sein Zustand verchlechterte sich zusehends und er hatte keine Kraft mehr zu kämpfen. Was er sich wünschte, war nun Ruhe und eine Umgebung in der er die nötige Unterstützung erhielte, um möglichst selbstbestimmt seine letzten Tage verbringen und gestalten zu können, ohne auf die nötige und intensive Pflege verzichten zu müssen. Wir als Familie wünschten uns einen Ort, an dem rund um die Uhr jemand von uns bei ihm sein konnte und dies in einem Ambiente weit ab vom hektischen Alltag und fixen Stundenplan eines Spitals.

Wir hatten grosses Glück, als er in eine geeignete Einrichtung in Bern verlegt werden konnte wo nicht nur er, sondern auch wir als Angehörige alle erdenkliche Hilfe und Beistand in diesem schwierigen Loslassprozess erfahren durften. Ganz wunderbar wurden wir unterstützt von ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die mit der nötigen Tiefe auch am Sterbebett verweilten und uns Zeit verschafften um durchzuatmen, zu essen und zu schlafen. Dafür bin ich bis heute unendlich dankbar.

Die Hospizbewegung nahm in den 60er Jahren in England ihren Anfang mit dem Ziel, das Sterben quasi wieder in das Leben zu integrieren und dem Sterbeprozess mit einer angemessenen Umgebung und Begleitung Rechnung tragen zu können. Es war eine in den USA lebende Schweizer Ärztin die mit ihrem Engagement und ihren Büchern in den 70er Jahren massgeblich zu einem neuen Umgang mit Sterbenden beigetragen hat. Elisabeth Kübler-Ross hat aber nicht nur das Sterben erforscht, sondern auch Sterbehospize in den USA iniziiert und dort gearbetet. Einen Höhepunkt erreichte die Hospizbewegung in den USA und auch in Europa in den 80er Jahren mit dem Auftreten von AIDS.

Es ist verständlich, dass die meisten Menschen zuhause sterben möchten, an einem Ort der Geborgenheit vermittelt und Selbstbestimmung verheisst. Die Sterbehospize springen in die Bresche, wenn dies bei überforderten oder fehlenden Angehörigen oder aus anderen Gründen nicht möglich ist.

Solothurn kann stolz sein!
Und nun steht Solothurn kurz davor eine solche Einrichtung in Form des Hospizes in Derendingen zu erhalten und damit diese Lücke zu schliessen. Darauf können wir stolz sein und den unermüdlichen Initiantinnen und Initianten ein grosses Dankeschön entgegen rufen. Eine Liegenschaft hat die reformierte Kirchgemeinde Wasseramt in Aussicht gestellt, ein Umbau für die speziellen Bedürfnisse ist geplant, das Betriebskonzept geprüft und für gut befunden und 2/3 der Finanzierung hat der Verein Sterbehospiz unter unermüdlichem Einsatz bereits überwiesen oder zugesprochen bekommen. Was fehlt nun noch?

Die Knacknuss scheint die Sicherstellung der Finanzierung der Betriebskosten für die ersten drei Jahre zu sein, wie Lena Dick, die Projektleiterin Sterbehospiz Solothurn ausführt. Dies ist die Voraussetzung für eine Betriebsgenehmigung. Die reformierte Kirchgemeinde als Vermieterin der Liegenschaft indessen möchte sich mit der Betriebsgenehmigung vor dem Umbau absichern. Weitere Spenden können Abhilfe verschaffen vor allem aber auch die angestrebte Lösung, den Betrieb in den Leistungsauftrag des Kantons mit der soH, den Solothurner Spitäler zu integrieren und damit auch verbindlich mit Geldern der Öffentlichen Hand rechnen zu können. Eine entsprechende Mo­tion wurde letzten Sommer von Michael Ochsenbein, Kantonsrat, Gemeindepräsident in Luterbach und Mitglied des Patronatskomitee des Projektes Sterbehospiz Solothurn eingereicht. Eine wunderbare Win-Win-Situation eröffnet sich, indem durch Sparen kein Verlust, sondern eine Bereicherung entsteht. Denn mit dem Angebot des Sterbehospizes können schwerkranke Menschen, bei denen keine Aussicht mehr auf Heilung besteht und die aus verschiedensten Gründen nicht zuhause gepflegt werden können, einst in das Hospiz in Derendingen eintreten anstatt im Spital doppelt oder dreifach teurere Akutbetten zu belegen. Den Betroffenen und ihren Angehörigen ist zu wünschen, dass sich eine grosse Anzahl Kantonsräte und Kantonsrätinnen dieses Projekt zu ihrer Herzensangelegenheit macht und dieses Geschäft aktiv vorantreibt. Wann eröffnet sich schon die Möglichkeit, die Welt zu verbessern indem man spart!

Jeder Franken zählt!
Auch Sie können mit einer Spende helfen, dass sich bald schon die Tore öffnen und das Hospiz in Derendingen Wirklichkeit wird. Es ist notwendig, wird sich auszahlen und vor allem ist es ein Schritt zu mehr Menschlichkeit.

Maria Wüthrich, Schnottwil
Anzeigerverband Bucheggberg-Wasseramt

Spendenkonto
Regiobank Solothurn
Kontonummer 459.311.76.119
Verein Sterbehospiz Solothurn
IBAN: CH31 0878 5045 9311 7611 9
BC-Nr. 8785 PC-Konto Bank 30-38168-4
www.sterbehospiz.ch