Schlösschen Biberist

RHIZ(O)M – Fünf Solo­thurner Kunstschaffende bilden ein Rhizom.

Unter dem Titel «RHIZ(O)M» haben sich fünf Kunstschaffende zu einer gemeinsamen Ausstellung gefunden. Der Begriff «Rhizom» stammt aus der Botanik und bezeichnet ein unter­irdisches Wurzelgeflecht. Die unterschiedlichen künstlerischen Posi­tionen der fünf Kunstschaffenden sorgen – wie ein Rhizom – für Ausbruch und Überraschung, schaffen Verbindung, verfolgen eine Struktur, wecken aber auch Widerstand.

Verena Baumann versteht sich hauptsächlich als Malerin und Zeichnerin, aber auch Fotografieren und Collagieren gehören zu ihrem künstlerischen Schaffen. Die Künstlerin hat sich malerisch wie philosophisch intensiv mit dem Begriff «Rhizom» auseinander­gesetzt: Sie schreibt: «Vom Rhizom darfst du das Allerbeste, auch das Allerschlimmste erwarten. Seine Natur birgt keine Sicherheit, ist weder gut noch schlecht. Allein eines ist gegeben: Diese unterirdische Kraft bewegt sich unaufhörlich.» Verena Baumann zeigt Gemälde und Hinterglasmalerei.

Kristin Wirthensohn ist eine kontemplative Beobachterin und analysiert Zeitgeschehen und Alltag. Das sorgfältige Schauen, das prüfende Beobachten inspiriert sie. Auch das gesellschaftliche Leben verfolgt Kristin Wirthensohn kritisch: Die Arbeit «Pionierinnen» zeugt von ihrem En­gagement für die Gleichstellung der Frau. Seit 1990 arbeitet Kristin Wirthensohn mit Digitalfotografie im Bereich Fotokomposition. In der Ausstellung ist das mit Montagetechnik gestaltete Objekt «Bauen, bauen, bauen» zu sehen.

Sonya Friedrich arbeitet meist mit natürlichen Materialien aus der Natur. Das Barockzimmer mit seiner original barocken Blumendecke ist der perfekte Ort für ihre Herbarien. Im Barock wurde die Natur als ein Buch angesehen, in das Gott seine Botschaft geschrieben hat und in dem er sich offenbart. Der gebildete Mensch war daher aufgerufen, in diesem Buch der Natur zu lesen. Sonya Friedrich schafft Glasbilder, Herbarien, die sie aber zusätzlich mit einer geometrischen Intervention ergänzt. Mit einer raumfüllenden, hängenden Holzplastik zeigt Sonya Friedrich Verletzlichkeit und Zartheit, aber auch Selbst­sicherheit und Übermut der «Zwei Riesinnen».

Flo Kaufmann bezeichnet sich selbst als «bricoleur universel». Seit 2001 widmet sich der ausgebildete Elektroingenieur und internationale Spezialist für Vinyl-Technologie in seiner künstlerischen Arbeit der experimentellen Auseinandersetzung mit Elektronik, Musik und Videoinstallationen. Als Ausgangsmaterial nutzt er technisches «Strandgut» und Elektroschrott, welches er mit seinem elektronischen Know-how zu Installationen oder Objekten gestaltet. Können, Sammelleidenschaft und ein ausgeprägter Sinn für den Zauber alltäglicher Dinge bestimmen seine Arbeiten.

Nicolo Bernasconi ist Fotograf und multimedialer Künstler. Er verfolgt immer einen ganzheitlichen Ansatz in der Fotografie. Bernasconi zeigt in dieser Ausstellung die 6teilige Bildserie Maare, die an die Pleinairmalerei der Impressionisten erinnert. Die Fotografien wurden tatsächlich in Pleinair gemacht, blieben aber ohne digitale Nachbearbeitung und faszinieren durch ihre malerische Qualität. Auch das Not-Tampered Diptychon besteht aus inszenierten, unbearbeiteten Fotografien. Die leuchtenden Farben und Formen üben eine hypnotische Sogwirkung aus. Beide Bildserien regen an zum Nachdenken über den Einfluss von Fotografie und Digitalität auf die Wahrnehmung von Landschaft, Umgebung und Raum.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Verein der Freunde des Schlösschens Vorder-Bleichenberg,
Barbara Flury, Präsidentin

Matinée-Konzert
Sonntag, 4. Dezember, 11 Uhr

Nucleons:
Franziska Baumann, Stimme + Electronics
Emanuel Künzi, Perkussion + Objekte
Sebastian Rotzler, Kontrabass + Objekte

Finissage
Sonntag, 11. Dezember

Öffnungszeiten
Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr
Mittwoch und Donnerstag 16 bis 19 Uhr
www.schloesschen-biberist.ch