RevierJagd Solothurn

Die Herbstjagd ist im Gang!

Seit dem ersten Oktober und bis Mitte Dezember finden in den 66 Solothurner Revieren die traditionellen Herbstjagden statt.

Von diesen 66 Revieren befinden sich acht Reviere im Bezirk Bucheggberg und sieben im Wasseramt. Konrad Isch aus Aetigkofen ist Obmann des Hegerings Bucheggberg und Hansueli Gerber aus Halten ist Präsident des Hegerings Wasseramt. Die beiden vertreten die Interessen der lokalen Jägerschaft beim Dachverband RevierJagd Solothurn. Präsident von RevierJagd Solothurn ist übrigens Kurt Altermatt aus Solothurn, der die Jagd im Bezirk Bucheggberg gelegenen Revier «Eichibärg» ausübt.

Die Rahmenbedingungen für die Jagdausübung haben sich in der Schweiz und in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Die Lebensräume der heimischen Tier- und Pflanzenwelt werden durch Landwirtschaft, Industrie, Verkehr und Freizeitaktivitäten immer intensiver genutzt und in ihrer Grösse und Qualität ständig gemindert. Viele Arten reagierten auf diese Entwicklungen mit deutlichen Populationsrückgängen wie zum Beispiel der Feldhase, einige starben bereits aus. Andere, wie das Rehwild und die Wildschweine, haben sich dagegen stark vermehrt und ausgebreitet.

Die heutige und naturnahe Jagd muss deshalb für den Naturhaushalt unbedenklich sein. Wildbiologische Erkenntnisse und komplexe ökologische Zusammenhänge sind bei der Jagdausübung vermehrt zu berücksichtigen. Die Jagd hat die Erhaltung aller freilebenden Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensgemeinschaften zu fördern und soll erforderlichenfalls die Funktion eines notwendigen Regulativs erfüllen. Ein Grund für die Jagd ist das direkte verhüten von Schäden an den landwirtschaftlichen und forstlichen Kulturen durch Überpopulationen von Wildtieren. Man bedenke, dass im 2020 über CHF 200 000.– an Wildschäden, vorwiegend durch Wildschweine, entstanden sind. Geschossen von den Jägerinnen und Jägern wurden in diesem Zeitraum 440 Sauen. Die Jagd auf Wildschweine ist zum einen sehr zeitaufwendig und zum anderen wehrt sich die Jägerschaft, die Sauen als Plage zu sehen und einfach alle Schiessen zu müssen. Denn die Basis der Organisation von Wildsauen bilden die Familienverbände, d. h. Bachen (weibliche adulte Tiere) mit ihren Jungtieren. Die Führung der Familienverbände erfolgt stets durch die ranghöchste und meist auch die älteste Bache, die eigentliche Leitbache. Sie steuert die Raumnutzung der Rotte und sie synchronisiert zeitlich das Fortpflanzungsgeschehen in der Gruppe, so dass alle Bachen zur selben Zeit frischen. In gut organisierten Beständen kommen dabei 90% der Frischlinge im Frühjahr zur Welt. Es ist deshalb äusserst wichtig auf keinen Fall die Leitbache oder die Bachen einer Rotte zu schiessen, da die Gruppe sonst führungslos wird, noch mehr Schäden anrichtet und sich noch rasanter vermehrt.

Die Sicherheit für alle Personen wie Jäger, Treiber und Waldbenutzer während dem Jagdbetrieb, ist jedes Jahr das zentrale Thema bei den Jagdvereinen. Alle Abläufe bei einer Treibjagd gleichen deshalb einer militärischen Übung, bei der die Disziplin der Flintenträgerinnen und Flintenträger an oberster Stelle steht. Somit können die üblichen Freizeitaktivitäten auch während der Jagd gefahrlos ausgeübt werden. Nichtjagende Hundebesitzer müssen gemäss Wildtierschutzverordnung ihre Hunde allerdings jederzeit unter wirksamer Kontrolle haben.

Roland Büttiker,
RevierJagd Solothurn

www.revierjagd-solothurn.ch