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Vernetzungsprojekte der repla: 30 Millionen für die Landwirtschaft.

Die Trägerschaft repla espace SOLOTHURN orientierte am 15. November im Wallierhof anlässlich der Schlussberichte die Bäuerinnen und Bauern der Region über die Ergebnisse des Landschaftsqualitäts- und der Vernetzungsprojekte. Bruno Meyer, der Leiter dieser Projekte seitens der repla freute sich sehr, dass die zu Beginn gesteckten Ziele zum Teil weit übertroffen werden.

Lange Tradition
Seit der Einführung der Ökoqualitätsverordnung im Jahre 2001 werden die Leistungen der Landwirtschaftsbetriebe für eine abwechslungsreiche Landschaft und eine Förderung der Biodiversität mit Bundesgeldern abgegolten. Ca. 30 Mio Franken kamen so in die Region. Voraussetzung war, dass von einer Trägerschaft entsprechende Ziele und Massnahmen, definiert sowie der Vollzug sichergestellt werden. Die nach und nach entstandenen Projekte wurden von der repla espaceSOLOTHURN unterstützt und seit dem Jahre 2016 koordiniert. Nach acht Jahren Laufzeit waren 2023 die Schlussberichte der drei Vernetzungsprojekte Bucheggberg, Leberberg und Wasseramt fällig. Ebenfalls liegt seit 2021 ein Schlussbericht für das Landschaftsqualitätsprojekt vor, welches für die gesamte Region erarbeitet wurde. Grund genug also, die Hauptakteure, nämlich die Bäuerinnen und Bauern, über die Resultate der Projekte zu informieren.

Zwei Stossrichtungen
Mit den Landschaftsqualitätsprojekten wird das Ziel verfolgt, mit geeigneten Massnahmen wie vielfältige Fruchtfolge, blühende Kulturen, Strukturelemente etc. das Landschaftsbild aufzuwerten, wovon unsere Bevölkerung in diesen attraktiven Naherholungsgebieten profitiert. Dies ist mit einer beachtlichen Beteiligung von über 90 % der Landwirtschaftsbetriebe sowie rund 10000 Hektaren oder ca. 85 % der möglichen Fläche sehr gut gelungen.

Mit den Vernetzungsprojekten wird der Erhalt bzw. eine Zunahme der Biodiversitätsförderflächen und damit eine Verbesserung des Lebensraumes für die Tierwelt angestrebt. Die vorgängig definierten Flächenziele wurden in allen Projekten mit 118 bis 138 % weit übertroffen. Auch liegt der durchschnittliche Anteil der Biodiversitätsförderflächen mit 13 bis 15 % der Nutzfläche fast doppelt so hoch wie das für die Direktzahlungen geforderte Minimum von 7 %. Gesamthaft betragen die Biodiversitätsförderflächen im Projektperimeter über 2000 Hektaren, wobei rund 1700 Hektaren (also 85 %) als ökologisch wertvoll gelten.

Rehkitzrettung mit Drohnen
Seit 2018 unterstützt die Trägerschaft repla espaceSOLOTHURN auch die Rehkitzrettung mit Drohnen und Wärmebildkamera. Nachdem ein Pilotprojekt im Bucheggberg gezeigt hat, dass auf diese Weise die im hohen Heugras versteckten Kitz wirkungsvoll aufgefunden und so vor dem sicheren Mähtod bewahrt werden können, wurde das Projekt von der Trägerschaft mit Hilfe des Amtes für Landwirtschaft weiterentwickelt. Heute können die Bewirtschafter im ganzen Projektperimeter am Vorabend die für das Mähen vorgesehenen Felder dem zuständigen Jagdleiter melden. Dieser sorgt dafür, dass das Feld am frühen Morgen abgesucht und allfällig vorhandene Kitz geborgen werden. Im Jahr 2023 wurden so rund 1400 Hektaren abgesucht und 194 Rehkitz gefunden. Gesamthaft wurden seit 2018 fast 500 Kitz gefunden. Die Trägerschaft repla espaceSOLOTHURN unterstützt dabei die Jagdleiter mit Kartenunterlagen, sorgt für den Kontakt zu den Drohnenpiloten und zahlt diesen eine kleine Entschädigung aus.

Wie geht es weiter?
Nachdem die künftige Agrarpolitik noch im Bundesparlament in Diskussion ist, wurden die bestehenden Projekte unverändert bis Ende 2026 verlängert. Anschliessend sollte im Rahmen der Agrarpolitik 2030 eine Anschlusslösung vorliegen, welche die Stossrichtung der bisherigen Projekte aufnehmen dürfte. Auch die Rehkitzrettung mit Drohnen wird bis auf weiteres unter der Federführung der repla espace SOLOTHURN weitergeführt.

repla als Trägerschaft
Anfänglich unterstützte die repla espace SOLOTHURN zusammen mit der Repla Grenchen-Büren die Erarbeitung der ersten Projekte. Seit der Zusammenlegung der verschiedenen Projekte zu je einem Projekt pro Bezirk für die zweite Projektperiode ist die repla espaceSOLOTHURN alleinige Trägerschaft und ist vor allem für die Information der Bewirtschafter, die Berichterstattung, das Wirkungsmonitoring und die Vollzugskosten zuständig. Letztere sind durch die Vereinbarungen zur Kostenbeteiligung der repla-Gemeinden an regionale Institutionen sichergestellt. Auf diese Weise fliesst ein Teil dieser Beiträge in die ländlichen Gemeinden und auch die Stadt Solothurn und die grossen Agglomerationsgemeinden beteiligen sich an den Vollzugskosten. Dies ist insofern gerechtfertigt, da deren Einwohner auch die schöne Landschaft in den umliegenden ländlichen Gemeinden geniessen können und dies auch tun. Andererseits konnten mit den Projekten bisher rund 30 Mio. Franken Bundes- und Kantonsbeiträge in die Region geholt werden.

Matthias Reitze, Geschäftsführer repla