Pro Wasseramt

Mit Pro Wasseramt zu Besuch bei der KENOVA.

Am Emmenspitz in Zuchwil ist die wohl aktuell grösste Baustelle im Kanton: Für rund 500 Mio. Franken entsteht die modernste Kehrichtverbrennungsanlage der Schweiz, die Kenova. Bis zu 400 Personen sind auf dieser riesigen Baustelle beschäftigt. Die Inbetriebnahme ist auf die zweite Jahreshälfte 2025 geplant. Pro Wasseramt lädt Interessierte ein, diese gigantische Baustelle zu besuchen und sich ein Bild zu machen.

Die bestehende KEBAG ist seit bald 50 Jahren im Betrieb und stösst an ihre Altersgrenze. Die Kosten für den Unterhalt steigen Jahr für Jahr an. Mit zunehmendem Alter steigt naturgemäss auch die Anzahl unerwarteter Anlagenausfälle mit teuren Betriebsunterbrüchen und Engpässen in der Entsorgung. Mit der bestehenden Anlage ist daher über 2025 hinaus kein rentabler Betrieb mehr möglich. Deshalb soll die bestehende Anlage per 2025 durch den Neubau KEBAG Enova (KENOVA) ersetzt werden.

Die Entsorgungskapazität beträgt in der neuen Anlage wie bisher 221’000 Tonnen Abfall pro Jahr. Mit der neuen Anlage wird aber ein 15 Prozent höherer Energienutzungsgrad angestrebt, d.h. mit der gleichen Menge Abfall wird mehr Strom und mehr Fernwärme produziert werden können, pro Jahr nämlich rund 145 GWh Strom und 120 GWh Fernwärme. Während die bestehende Anlage vier Verbrennungslinien hat, sind für die neue Anlage nur noch zwei, dafür grössere Ofenlinien vorgesehen. Auch dadurch wird die Anlage energieeffizienter. An der Anlage entsteht die grösste Fassaden-Photovoltaik-Anlage der Schweiz mit einer Leistung von 1193 kWp.

Im Abfall befinden sich grosse Mengen an wertvollen Metallen, die in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden können. In der KENOVA wird die Metall-Rückgewinnung aus Reststoffen wie Schlacke und Flugasche ausgebaut, insbesondere die Zink­rückgewinnung. Hierfür wird eine gesamtschweizerische Lösung angestrebt.

In einer Kehrichtverwertungsanlage entstehen viele Schadstoffe wie Stickoxid, Schwefeldioxid oder Kohlenmonoxid. Eine mehrstufige Rauchgasreinigung und ein Gewebefilter sorgen dafür, dass praktisch keine Schadstoffe mehr an die Umwelt abgegeben werden. In der KENOVA werden damit die bereits heute sehr tiefen Luftschadstoffemissionen nochmals deutlich reduziert.

Die Anlage in Zuchwil ist gemäss Statistik des Bundes die Anlage mit dem höchsten Anteil an per Bahn angeliefertem Abfall. Fast 50 Prozent des Abfalls gelangen über eine der sechs Umladestationen mit dem Zug nach Zuchwil und 85 Prozent der Reststoffe werden per Zug abtransportiert. Dies wird auch mit der neuen Anlage so bleiben.

Hardy Jäggi, Recherswil

Montag, 17. Juni, 18 Uhr
Pro Wasseramt lädt ein zum Besuch der Baustelle der Kenova in Zuchwil; anschliessend Apéro.
Die Führung ist unentgeltlich, eingeladen sind alle Interessierten.
Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich, da die Anzahl Teilnehmende beschränkt ist.
https://forms.gle/pe1ETytWAPk7Pv3k6