Musikgesellschaft Etziken

Projekt gelungen – Unterhaltungskonzerte der Musikgesellschaft Etziken.

Nach der Kündigung des bisherigen Dirigenten per Oktober 2023 blieb der Musikgesellschaft Etziken keine Zeit für eine langwierige Dirigentensuche vor den anstehenden Jahreskonzerten im Januar. So entschied man sich für eine kurzfristige Anstellung eines Projektdirigenten, der innerhalb von drei Monaten die Konzertliteratur mit dem Verein einstudieren sollte. Dass sich dieses Experiment als absoluter Glücksfall herausstellen sollte, konnte in diesem Moment noch niemand ahnen.

Der Dirigent Manuel Werder aus Grenchen absolvierte die Proben mit viel Energie, Leichtigkeit und stets guter Laune. Er verlangte den Musizierenden einiges ab, was hörbar zum Konzerterfolg beitrug. Ab Januar wurden zudem Zusatzproben abgehalten, in welchen zusammen mit sechs Personen aus dem Projekt «Ensemble» drei etwas einfachere Stücke einstudiert wurden, um diesen den Einstieg oder Wiedereinstieg in ein Orchester zu ermöglichen.

Entsprechend wurden die Unterhaltungskonzerte in Etziken und Aeschi gemeinsam mit «New York – New York», «Let’s Twist Again» und «Mission Impossible» erfolgreich eröffnet. Sehr erfreut durfte der Verein danach vom jungen und talentierten Schlagzeuger Afonso Costa erfahren, dass er von nun an fix beim Verein mitspielen möchte. Willkommen Afonso in der MGE!

Nach einer kurzen Pause eröffnete die Musikgesellschaft ihre Unterhaltungskonzerte in der Stammbesetzung mit dem bekannten Marsch «The Liberty Bell» von John Philip Sousa. Bereits nach diesem ersten Stück schickte der Dirigent eine sichtlich erfreute Geste zu seinem Orchester. Der Auftakt war offensichtlich gelungen.

Ein erstes Mal betrat danach das Moderationsteam die Bühne. Auch hier gab es eine Neuerung. Das Konzert wurde durch Martina Röthlisberger, Roland Steiner und Christian Wüthrich in launigen Sketchen moderiert. Die Ideen dazu hatte Carina Holzer-Plüss, welche auch die Regie führte und für viele Lacher sorgte.

Gut gelaunt ging es weiter mit dem verträumten Saxophon-Solo «Moon River», bevor James Bond die Bühne betrat. Er kündigte das anspruchsvollste Stück des Abends an, welches auch dem Konzertflyer sein Aussehen verliehen hatte. Es wurde ein abwechslungsreiches Medley aus Titelsongs der Bond-Filme in verschiedenen Stilrichtungen zum Besten gegeben.

Zum «Second Waltz» mit dem ausdrucksvollen Posaunensolo von Dagmar Portmann tanzte das Moderationsteam im ¾-Takt auf die Bühne und kündigte laut singend das nächste Stück als «Sex Bomb» an. Auch wenn es dann seinen Irrtum erkennen musste, dass das nächste Stück «Sax Bomb» hiess und ein Solo für Saxophone war, enttäuschte das launige Stück nicht.

Nach der Pause ging es fulminant weiter mit «Rock Explosion» und bekannten Melodien wie «The Sound of Silence», «Baba Yetu» und «Africa» von Toto, bis das letzte Stück «Don’t stop me now» der Rockband Queen erklang. Getreu diesem Motto liess das Publikum aber keinen Stopp zu und verlangte mit frenetischem Applaus eine Zugabe. Als der Dirigent sich bei «YMCA» zu einer spontanen Tanzeinlage hinreissen liess, stürmten von links und rechts zwei Tänzerinnen aus dem Publikum die Bühne und taten es ihm gleich.

Zu so viel Leichtigkeit und guter Laune hatte vor allem die Energie und Ausdruckskraft des talentierten jungen Dirigenten Manuel Werder beigetragen. Die Musizierenden zollten ihm ihren Dank und Respekt mit Standing Ovations. Der traditionelle Zapfenstreich erfolgte schliesslich mit dem Marsch «Etziken». Aufgrund anderweitiger Projekte konnte Manuel Werder leider nicht weiterbeschäftigt werden. Die MGE wird sich nun auf die Dirigentensuche begeben. In der Übergangszeit wird sie durch Beat Fluri aus Luterbach dirigiert werden.

Barbara Blut-Kaufmann, Kriegstetten