«Zuchler Gschichte» – Mundart-Soirée des Solothurner Mundartvereins.
Prof. Adrian Leemann, Uni Bern, erläutert anhand des neuen «Dialäktatlas», wie sich Schweizerdeutsch verändert. Mundartautor Alfons Vitelli liest Geschichten aus der Zeit, als Zuchwil noch ein Bauerndorf war.
Reden Sie noch wie Ihre Grosseltern? Kaum, denn Wortschatz, Grammatik und sogar die Aussprache der Dialekte verändert sich von Generation zu Generation. Prof. Adrian Leemann und sein Team haben dazu geforscht und über 1000 Personen in vielen Gemeinden befragt, immer je jemanden der Boomer-Generation und etwa Zwanzigjährige. Die Ergebnisse sind Ende 2024 als «Dialäktatlas» erschienen (dialektatlas.ch). Zusammen mit dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» (sprachatlas.ch) lässt sich nun vergleichen, wie sich die Dialekte von den Ururgrosseltern zu den Grosseltern und zu den heutigen Jungen verändert haben. Durchaus mit Überraschungen!
Im ersten und im letzten Teil der Mundart-Soirée liest Alfons Vitelli (geb. 1936) «Zuchler Gschichte». Das Zuchwiler Urgestein begann erst nach seiner Pensionierung mit Schreiben – und zwar in Mundart. Sein schmales, aber auch für Nichtkenner von Zuchwil spannendes und unterhaltendes Bändchen «Zuchler Gschichte – Zu mire Buebezyt» zeigt, wie genau der diplomierte Tiefbauingenieur auch seine eigene Mundart beobachtet und sie mit feinem Sprachgefühl anwendet. Kein Wunder, dass er schon in der SRF-Sendung «Schnabelweid» Geschichten las und in der Dialekt-Ratebox des Museums für Kommunikation zu hören ist.
Anne-Regula Keller, Solothurn
Montag, 26. Mai, 19.30 bis 21 Uhr
Haus Hirschen, Grosser Saal
Hauptgasse 5, Solothurn (2. Stock, Lift, Türöffnung 19 Uhr)
Eintritt frei; Kollekte
www.solothurner.mundartverein.ch
Solothurner Mundartverein
