König der Wälder

Der König der Wälder ist zurück.

Seit mehreren Jahren zieht der Hirsch wieder regelmäßig seine Fährten im Wasseramt. Sein Bestand ist mittlerweile so angewachsen, dass es zu kleineren Rudelbildungen gekommen ist. Begünstigt durch die vergangenen milden Winter erfreuen sich die Tiere hervorragender körperlicher Konditionen. Die Hirsche hier im Mittelland zeigen ein weitausgedehntes räumliches Verhalten und ziehen oft weit umher. Dabei überqueren sie zahlreiche Strassen, meistens nachts. In Waldabschnitten ist für Auto- und Töfffahrer besonders Vorsicht geboten.

Wilderei – Wir bitten Sie um Ihre Mithilfe
Ende September 2021 fanden in Bolken beim ehemaligen Scheibenstand aufmerksame Spaziergänger die Innereien von 2 Rehböcken. Da sie nachweislich nicht von Jägern des lokalen Jagdvereines erlegt wurden, muss man davon ausgehen, dass sie unrechtmäßig erlegt wurden und somit Wilderern zum Opfer gefallen sein könnten.

Wir bitten die Bevölkerung eventuelle verdächtige Beobachtungen, die zur Aufklärung dieser Tat dienen könnte, unverzüglich der Polizei zu melden.

Rettung der ungeschützten Wildtiere
Rehgeißen und Hasen bringen bevorzugt ihre Jungen in den Heuwiesen zur Welt und belassen sie auch dort während den ersten Tagen, ja sogar Wochen. Der Umstand, dass sie keinen Eigengeruch haben und gut getarnt sind, schützt sie vor den Fressfeinden wie zum Beispiel dem Fuchs. Jedoch wird einigen gerade diese perfekte Tarnung zum Verhängnis. Denn wenn der Bauer mit seiner Mähmaschine über die Wiese fährt, hat er keine Chance das sich duckende Jungtier zu erkennen und dieses gerät in die rotierenden Messer der Mähmaschine.

Wiederum bietet die Wasserämter Jägerschaft mit Unterstützung des Kantons SO die Rehkitzrettung auch mittels Absuche der Felder mit einer Drohne an. Ausgestattet mit einer Wärmebildkamera suchen sie systematisch die Heuwiesen früh am Morgen unmittelbar vor dem Mähen nach Jungtieren ab. Die so entdeckten Rehkitze werden dann fachmännisch abgetragen (sie dürfen unter keinen Umständen mit bloßen Händen berührt werden) und an einen sicheren Ort unweit der Heuwiese gebracht.

Diese Methode der Rehkitzrettung dient als Ergänzung zur herkömmlichen Methode mit dem Verblenden. Beim Verblenden werden mehrere, vorzugsweise weiße Tücher an ca. 2 Meter langen Stangen gut verteilt in der zu mähenden Wiese aufgestellt. Dies hat am Vorabend des Mähens zu erfolgen und veranlasst die Muttertiere ihre Jungen aus der Wiese an einen anderen sicheren Ort zu führen.

Kontaktieren Sie die örtliche Jägerschaft, sie wird Sie in dieser Angelegenheit gerne unterstützen!

Fahrzeugkollision mit einem Wildtier
Ebenfalls im Frühling sind Wildtiere wie Reh, Fuchs, Dachs, Hase und Igel vorzugsweise nachts unterwegs auf der Suche nach neuen Lebensräumen und den leckersten Wiesen. Dabei überqueren sie auch Straßen. Eine angepasste Fahrgeschwindigkeit hilft die Anzahl der Zusammenstösse mit Fahrzeugen zu reduzieren. Da sie jedoch nie ganz vermieden werden können, rufen wir einmal mehr das richtige Verhalten nach einem Wildunfall in Erinnerung:

  • Halten Sie nach einem Wildunfall sofort an. Sichern Sie die Unfallstelle mit Warnblinker und Pannendreieck.
  • Melden Sie den Unfall unverzüglich der Polizei (Tel. 117). Eine Verletzung der Meldepflicht ist strafbar.
  • Verendetes Wild sollte neben die Strasse gelegt werden. Berühren Sie jedoch nie verletztes Wild und halten Sie Abstand.
  • Markieren Sie wenn möglich die Fluchtrichtung des verletzten Wildes. Folgen Sie diesem jedoch niemals selbst.
  • Warten Sie an der Unfallstelle, bis der zuständige Jagdaufseher/Wildhüter eintrifft. Er wird das Wild bergen oder gestützt auf Ihre Angaben nachsuchen. Er stellt Ihnen auch die notwendige Unfallbestätigung aus, welche Sie für Ihre Versicherung benötigen.

April bis Ende Juli: Hunde an die Leine
Mit «A DR LEINE ISCH ÄR E FEINE» weisen Plakate im ganzen Kantonsgebiet auf die Leinenpflicht für Hunde im Wald hin. Diese weisen darauf hin, dass während den Frühlings- und Sommermonaten zahlreiche Wildtiere ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Dabei müssen jegliche Art von Störungen der frisch gesetzten Wildtiere, vor allem Rehe und Junghasen, durch den Menschen oder durch freilaufende Hunde vermieden werden.

Die Jägerschaft des Wasseramtes bedankt sich im Voraus für Ihr Verständnis und für Ihr verantwortungsvolles Handeln.

Jürg Eyer, Aeschi