Hegering Wasseramt

Infoblatt des Hegeringes Wasseramt.

Neue Einwanderer im Wasseramt?
Aus dem Raume Gerlafingen-Derendingen erhielt die Jägerschaft bereits zweimal eine Meldung aus der Bevölkerung, dass möglicherweise ein Gold­schakal gesichtet wurde. Leider konnten wir bis anhin die Anwesenheit des Raubtieres nicht bestätigen, möglich ist es jedoch alleweil, da dieses Tier in der Schweiz bereits mehrmals seit 2011 mittels Wildkamera nachgewiesen wurde.

Auf den ersten Blick sieht der Goldschakal mit seinem gelblich-grauen und dunkel gescheckten Fell und seiner weissen Zeichnung um den Hals auch sehr ähnlich wie ein Wolf aus. Mit seiner Köperlänge von etwa 105 Zentimetern und einer Schulterhöhe von etwa 40 bis 50 Zentimetern gehört der Goldschakal zu den mittelgrossen Wildtieren und ist damit auch bedeutend kleiner als der Wolf, aber etwas grösser als der Fuchs.

Er heult am Abend vor sich hin, oft klingt er dadurch sehr ähnlich wie der Wolf. Manchmal kommt auch ein Knurren, ein Winseln oder ein Bellen aus seiner Schnauze. Die Ähnlichkeit zum Wolf lässt sich nicht leugnen, aber es ist der «kleine Bruder», der Gold­schakal.

Sein Lebensraum ist sehr flexibel und er kann sich gut an verschiedene Gegebenheiten anpassen. Er findet in reich strukturierter Agrarlandschaft ebenso wie in Feuchtgebieten gute Bedingungen und Nahrung, sofern sie ausreichend Deckung und Versteckmöglichkeiten untertags bieten. Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere fallen durch ihre versteckte Lebensweise daher nicht auf.

Wie der Fuchs fühlt er sich aber auch in der Nähe der bewohnten Räume wohl und bleibt durch seine Art weitgehend unbemerkt. Als Allesfresser ist er auch nicht sehr wählerisch und frisst neben Beeren und Mais, Insekten, Amphibien oder Fischen auch kleinere Säugetiere wie Mäuse.

Da der Goldschakal natürlich in die Schweiz eingewandert ist, gilt er gesetzlich als einheimische Tierart und steht unter Schutz, genauso wie der Bär, der Wolf und der Luchs. Ob sich der Goldschakal in der Schweiz ansiedeln kann, bleibt aber abzuwarten. Welche Folgen das für die hiesige Tierwelt und mögliche Konflikte mit Nutztierhaltern haben könnte, lässt sich im Moment nicht eindeutig definieren. Aber Übergriffe auf Nutztiere sind in anderen Regionen, auch wenn sehr selten, beobachtet worden.

Vermeiden Sie Wildunfälle mit Fahrzeugen
Um Wildunfälle zu vermeiden, empfiehlt die Polizei vorausschauend und angepasst zu fahren, insbesondere während der Dämmerung, da Tiere dann besonders häufig Strassen überqueren. Bei einem Unfall mit einem Tier ist es laut Gesetz verpflichtend, die Polizei zu informieren. Eine Unterlassung der Meldung ist gemäss Stras­senverkehrsgesetz strafbar.

Die Jägerschaft des Wasseramtes bedankt sich im Voraus für Ihr Verständnis und für Ihr verantwortungsvolles Handeln.

Jürg Eyer, Aeschi