Good News 44/23

Wir bleiben glücklich.

Niemand will krank sein. Niemand möchte leiden. Aber niemand kann es sich aussuchen. Oder doch? Wenn wir uns fit halten? Wenn wir uns gut ernähren? Sind wir dann gesund und glücklich? Nicht unbedingt. Das Verrückte ist doch, dass wir bei guter Gesundheit nicht automatisch glücklich sind. Dass wir unsere intakte Gesundheit erst dann schätzen, wenn wir Beschwerden und Einschränkungen erleben. Dann sehen wir unser Glück davonziehen und sind unglücklich. Erstaunliche Erkenntnisse haben nun Glücksforscher gewonnen: Trotz körperlicher Beschwerden und Krankheiten seien ältere Menschen oft glücklicher als Erwachsene im mittleren Alter. Also, was ist es, das uns wirklich glücklich macht? Wissenschaftler der Harvard University begleiteten rund 2000 Menschen aus drei Generationen in einer Langzeitstudie bei ihrem Streben nach Glück. Die Essenz: Die Geheimzutat, quasi der Glücksbeschleuniger für körperliche und mentale Gesundheit, seien gute soziale Beziehungen. Zur Familie, zu Kollegen, zu Freundinnen.

Was für ein Glück. Wir haben Familie und Freundinnen, die uns seit Jahrzehnten nahe sind. Freunde, die uns zuhören. Aber was passiert mit denen, die alt, alleine und gebrechlich sind, die Hilfe brauchen? Bekommen sie auch Besuch? Ja, von der Spitex. Ich war an einem öffentlichen Event der Spitex Grenchen und habe Mitarbeitende getroffen, die helfen, heilen und Mut machen. Die ihren Klienten ein Lächeln schenken und auch mal die Sterne vom Himmel holen. Ich habe mit charismatischen Pflegefachfrauen gesprochen, die noch als «Krankenschwester» im Spital gearbeitet und am Sonntag ihre «Sonntagstracht» angezogen haben. Und das Beste: Sie sind noch heute stolz darauf. Obwohl sie für die modische Weiterentwicklung und den modernen Zeitgeist dankbar sind. Aber eines sei damals wie heute unverändert wichtig: ein gutes Team und freundschaftliche Beziehungen zu den Kolleginnen. Denn nur gestärkt bringen die Spitex-Mitarbeitenden täglich ein kleines Stück Glück in die fremden Zuhause zu kranken Menschen.

Simone Leitner Fischer