Gegen das Littering

Arbeitseinsätze gegen das Littering an Aare und Emme.

Seit bald 20 Jahren organisiert die repla espaceSolothurn Arbeitseinsätze zum Sammeln und Entfernen des Abfalls an den Ufern der Aare und der Emme. Die Einsätze werden durch die Sozialwerke ProWork und Perspektive geleistet. Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und den Institutionen hat sich sehr gut bewährt und die Leistungen werden sehr geschätzt. Dank der flexiblen Ausführung der Touren (bei Bedarf auf Abruf oder an Sonntagen) halten sich die Probleme in Grenzen.

Bilanz der Arbeitseinsätze in den letzten Jahren
Die beiden Sozialwerke sammelten durchschnittlich pro Jahr während insgesamt 1700 Einsatzstunden Abfälle, wobei die Einsätze im Winter weniger intensiv durchgeführt werden. Die gesamte Abfallmenge betrug jährlich rund 46 000 Liter. Wenn alle 1300 Abfallsäcke (à 35 Liter) einzeln aufeinandergestapelt würden, entspräche dies einer Höhe von 500 m oder gut sieben mal dem Turm der St. Ursen Kathedrale. Von 2011 – 2016 hat die Abfallmenge leicht abgenommen, während in den letzten Jahren wieder grössere Mengen angefallen sind. Es besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen dem schönen Wetter mit mehr Besuchern und der Abfall­menge. In diesem nassen Sommer, der kaum zum Baden einlud, war deutlich weniger Abfall vorhanden. Ausgeprägt war dies im ufernahen Wasserbereich, da der Abfall bei hohem Wasserstand fortgeschwemmt wurde.

Besonderes
Ein grosses Problem stellen die Glasscherben dar, die in letzter Zeit deutlich zugenommen haben und an denen sich Menschen und Tiere verletzen können. Viel Arbeit macht den Sozialwerken auch das Entfernen von Zigarettenstummeln. Was dieses Jahr neu in grosser Zahl weggeworfen wird, sind die Schutzmasken. Die Mitarbeitenden der Sozialwerke beklagen zudem, dass die Hundekotsäckli vielfach nicht im Robidog entsorgt werden.

Im letzten Jahr fand der Medienlass der repla espaceSolothurn an der neu gestalteten Emme statt. Von Seiten Kanton wurde auf die Besucherlenkung gemäss Naherholungskonzept verwiesen, in dem auch das Thema Littering behandelt wird. Nach dieser Saison kann festgestellt werden, dass die Emme bei der Bevölkerung sehr beliebt ist und stark frequentiert wird. Dabei wurden wenig Probleme mit Littering verzeichnet. Die von den Gemeinden aufgestellten Abfallfässer (vgl. Bild) wirken sich sehr positiv aus und werden gut benutzt. Falls diese voll sind, wird der Abfall mindestens in der Nähe deponiert, sodass der Unrat weniger verstreut ist. Auch die Funktion der Rangerin, welche die Besucher über die Naturwerte informiert, ist ein weiterer Faktor, der zu einem umweltfreund­lichen Verhalten beiträgt.

Prävention
Neben der Ursachenbekämpfung, dem Entfernen von Abfällen, wurden vor einigen Jahren auch verschiedene Massnahmen zur Prävention realisiert. Es wurden Tafeln in verschiedenen Sprachen aufgestellt und Me­dienberichte verfasst, welche die Besucher für das Problem sensibilisieren sollten. Dazu ist zu bemerken, dass bei sauberen Ufern tendenziell weniger gelittert wird. Diese teilweise funktionierende Hemmschwelle führt dazu, dass mit dem Entfernen des Abfalls eine gewisse Zeit lang auch eine präventive Wirkung erzielt werden kann.

Appell: Geniessen Sie die schönen Ufer an der Aare und an der Emme – aber vergessen Sie nichts und bleiben Sie sauber!

Roger Siegenthaler,
Präsident repla espaceSolothurn