EWG Luterbach

Sitzung des Gemeinderates Luterbach vom 13. Mai 2024.

Die Jahresrechnung 2023 war das grosse Thema der Gemeinderatssitzung im Mai. Aufgrund von mehreren kleineren Budgetüberschreitungen, Nachtragskrediten und einem Anstieg der Sozialhilfekosten durch mehr Bezügerinnen und Bezüger der Regelsozialhilfe, beträgt das Defizit 1061192.67 Franken. Dieser Betrag liegt rund 36000 Franken unter dem budgetierten Aufwandüberschuss und ist vom Eigenkapital gedeckt. Die Jahresrechnung wird für die Gemeindeversammlung traktandiert und dort für die interessierten Einwohnerinnen und Einwohner erläutert.

Der Primarschule Luterbach wurden 10 Lektionen Schulhilfe sowie eine reduzierte 2. Klasse im Schuljahr 24/25 genehmigt. Vermehrt sind Kinder eingeschult, die diverse Unterstützungen brauchen, da sie Defizite zeigen, die im üblichen Schulbetrieb nicht reibungslos aufgefangen werden können. Mit der Schulhilfe, Personen die keine Ausbildung als Lehrperson haben, können diese Defizite kostengünstig aufgearbeitet werden. Das Ziel ist, dadurch spätere Lösungen der Probleme, die um einiges kostenintensiver ausfallen könnten, nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Aus ähnlichen Gründen lohnt es sich, eine reduzierte 2. Klasse mit 10 bis 12 Schülerinnen und Schülern zu führen. Die ersten beiden Klassen werden jeweils gemischt eingeteilt und könnten im kommenden Schuljahr die prognostizierte Grösse von 22 Kindern erreichen. Vom Setting der gemischten Klassen profitieren die Kinder sehr, jedoch ist eine zu grosse Klasse dann nicht mehr förderlich. Sinnvollerweise werden daher die Klassen kleiner geführt und auch hier wenige Mehrkosten aufgewendet, um nicht später in teure Lösungen investieren zu müssen, wenn die Schülerinnen und Schüler Defizite zeigen, weil sie in grossen Klassen nicht entsprechend gefördert werden konnten. Beide Anträge wurden mit einer grossen Mehrheit angenommen, gegen wenige Gegenstimmen und Enthaltungen. In der Diskussion wurden neben den zusätzlichen Kosten auch die Sorge über die zunehmenden Defizite geäussert.

Als letztes Bildungstraktandum wurde die Anpassung der Richtlinien der Spielgruppe diskutiert. Die frühe Sprachförderung ist in Luterbach längst gelebtes Modell, das Modul für fremdsprachige Kinder wird rege genutzt. Nun musste nur noch das Reglement den aktuellen Begebenheiten angepasst werden und formell der Kontakt zu den Eltern im Vorfeld des Spielgruppeneintritts ins Reglement Einzug finden. Auch die frühe Sprachförderung hilft, sowohl Kindergarten als auch Primarschule zu entlasten – denn bei Defiziten auf höherer Stufe werden die Kosten entsprechend höher. Dem neuen Reglement wurde mit einer grossen Mehrheit zugestimmt.

Im letzten Drittel waren Planungsgeschäfte zu behandeln. Die neue Zone Weizacker um das Legislaturziel Generationenwohnen in Angriff nehmen zu können, war das erste Geschäft. Die neue Zonenvorschrift wurde beschlossen und wird Teil der Ortsplanungsrevision. Die Planungsmehrwertabgabe «Bachacker Ost» wurde noch nach altem Reglement bestimmt und einstimmig angenommen. Die Geschäfte zum Gestaltungsplan «Bachacker West» sowie zur Verlängerung des Stromliefervertrags wurden vertagt. Zum Schluss wurde noch einstimmig der Stellungnahme zum kantonalen Erschliessungsplan bezüglich «Aarequerung», die von der Einwohnergemeinde Luterbach begrüsst wird, zugestimmt.

Zudem gab es diverse Personalgeschäfte und Schlussabrechnungen zu Beginn der Sitzung. So wurden ein neuer Lernender Unterhaltspraktiker im Werkhof, Stefan Wunstorf neu als Pilzkontrolleur und Olivier Hayoz als nachfolgender Azeigerverträger gewählt.

Um neue Personen wählen zu können, musste der Gemeinderat aber zuerst diverse Demissionen und Kündigungen zur Kenntnis nehmen. Der Gemeinderat bedankt sich beim bisherigen Pilzkontrolleur Kurt Rohner, bei Brigitte Frezza für ihr Engagement als Azeigerverträgerin wie auch als Stellvertretung Hauswart Primarschule und bei Arnold Seiler, der noch bis Ende September als Muldenwart für die Gemeinde tätig sein wird und nach 18 Jahren die Tätigkeit beendet.

Die Schlussabrechnungen zum Investitionskredit Schulhaus, zur Sanierung Flachdach alte Turnhalle, Emmenbrückenersatz sowie zur fünften Etappe der Strassenbeleuchtung wurden einstimmig angenommen. Die Jugendfeuerwehr Luterbach darf einen Drohnenflug zu Werbezwecken über Luterbach durchführen und es wurde eine neue Verbindungsleitung sowie ein Hydrant bei Dosenbach-Ochsner ausgeschrieben.

Für den Gemeinderat
Aline Leimann, Gemeinderätin RL Soziales, Fraktionspräsidentin SP