Canto General

Canto General – Der Grosse Gesang.

Solothurn und Olten: Chor Les Marmottes Solothurn & Projektchor Olten.
Der Chor Les Marmottes Solothurn und der Projektchor Olten bringen am 10. und 11. Juni 2023 gemeinsam 8 von 13 Teilen des selten gehörten und eindrücklichen Werkes zur Aufführung: Canto General – ein Oratorium für zwei Solostimmen, gemischten Chor und Orchester von Mikis Theodorakis mit Texten von Pablo Neruda.

Der Canto General
Der Canto General (Der Grosse Gesang) ist ein Gedichtzyklus des chilenischen Dichters Pablo Neruda über Lateinamerikas Kampf gegen den Kolonialismus. Entstanden 1950 wendet sich der Canto General an alles, was das Leben bestimmt, und ist unvergleichlich in seiner menschlichen Thematik, seinem kämpferischen Geist und seiner historischen Spannweite.

Teile dieses Gedicht-Zyklus wurden vom griechischen Komponisten Mikis Theodorakis zu einem «Oratorium für 2 Solostimmen mit gemischtem Chor und Orchester» verarbeitet. Die Aufführungen in Solothurn und Olten umfassen 8 der insgesamt 13 komponierten Stücke.

Das Konzert-Team
Die aus Spanien stammende und in Basel lebende Sopranistin ARACELI FERNÁNDEZ GONZÁLEZ und der aus Argentinien stammende und in Delémont wohnhafte ÁLVARO ETCHEVERRY übernehmen die Gesangs- Solostimmen.

Das Orchester besteht aus 12 Musikerinnen und Musikern. Das griechische «Nationalinstrument» Bouzouki wird von den aus Griechenland angereisten VANGELIS TRIGAS und ANTONIS SIDERIS gespielt.

DANIEL HOFFMANN, SILVAN JORAY (beide Gerlafingen) und HEINZ STROHBACH (Bellach) sind an der Gitarre zu hören und JONAS LÜSCHER (Zofingen) vervollständigt das Gitarrenteam am E-Bass.

Am Klavier spielt das regional aktive und bekannte Duo ADALBERT ROETSCHI und EVELYNE GRANDY (beide Solothurn).

Den Perkussions-Part übernehmen MARC DRÄGER (Luterbach) an den Timpani (Kesselpauken) sowie LORENZ BENDEL (Mühledorf) und PIT GUTMANN (Baden).

Für das Technikkonzept verantwortlich zeichnet MARTIN KUHN (emotion Veranstaltungstechnik, Zuchwil).

Der CHOR LES MARMOTTES SOLOTHURN, der sich seit 1976 mit originellen und unkonventionellen Programmen in der Solothurner Konzertszene seinen Namen gemacht hat, tut sich für dieses Projekt mit dem PROJEKTCHOR OLTEN, der seit 2002 stilistisch vielfältig und mit passendem Stimmsound unterwegs ist, zusammen. Beide Chöre – insgesamt 104 Sängerinnen und Sänger – werden von STEFAN SCHMID, Biberist, begeisternd geleitet. Er hat auch die Gesamtleitung.

8 von 13 Stücken
Das Gedicht «ALGUNAS BESTIAS» (Einige Tiere) beschreibt südamerikanische Tiere und ihren Lebensraum. Der Bogen spannt sich vom regenbogenbunten Leguan über die lustvollen Affen bis zur gigantischen Anaconda, die gleichzeitig namensgebend für die grösste US-amerikanische Kupferminengesellschaft Chiles war. Dieser Artenreichtum spiegelt sich in Theodorakis‘ vielfältiger Musik wider.

In «VOY A VIVIR» (Ich werde leben) wird die Sehnsucht, wieder in seine Heimat zurückzukehren, zum Thema.

«LOS LIBERTADORES» (Die Befreier) besingt den Baum als Sinnbild für die Kraft des Volkes, dem auch die schrecklichen Gräueltaten der Besatzer nichts anhaben. Auch wenn Äste gebrochen werden, bleibt er fest verwurzelt, erblüht im Frühjahr mit neuer Kraft und belohnt die, die für die Freiheit kämpfen, mit reicher Ernte.

Die unermessliche Artenvielfalt und Schönheit der südamerikanischen Vogelwelt wird im Gedicht «VIENEN LOS PÁJAROS» (Die Vögel erschienen) veranschaulicht. Und so unberechenbar, wie das Verhalten der Vögel ist, setzt Theodorakis die Taktwechsel: In den insgesamt 366 Takten ändert sich der Takt 250-mal. Beständigkeit bringt der Satz «Todo era vuelo en noestra tierra.» (frei: «Auf unserer Erde ist alles geflogen.», der insgesamt 12-mal wieder-holt wird – eine Form, die Theodorakis in keinem anderen Satz verwendet.

Mikis Theodorakis wird beim lateinisch-griechischen Nachruf auf Pablo Neruda «NERUDA REQUIEM ETER-NAM» selbst zum Dichter und erweist ihm so seine Ehre: Neruda war für ihn «die letzte Sonne» für das «versklavte Amerika», in dem seiner Meinung nach nun die «Zwerge herrschen».

In «LA UNITED FRUIT CO.» gibt die fröhlich anmutende Stimmung auch sarkastisch die Aufbruchstimmung in den 1950er-Jahren in den USA wieder, die in den «Bananen-Republiken» ihre billigen Massenproduktionen aufbauten und Schätze wie Kupfer, Kaffee und Obst ausschifften. Die blutsaugenden Fliegen – die von den Konzernen eingesetzten Diktatoren werden namentlich genannt – deren Stiche Theodorakis spüren lässt, saugen Land und Leute aus, es wird gerodet, geplündert und zu Tode gearbeitet, ohne Rücksicht auf Verluste. «VEGETACIONES (Pflanzenreiche) ist eine Beschreibung der reichhaltigen Vegetation Südamerikas: Vom Himmel herabkommt, wie ein Geschenk Gottes, der Regen, das Leben bringende Wasser, das alles zum Erblühen und Wachsen bringt. Die verschiedensten Bäume werden erwähnt, vom Trompetenbaum bis zum Kautschukbaum, die das «Sein der Erde» (territoriales exisencias) waren.

Das Werk endet mit «AMÉRICA INSURRECTA» (Aufständisches Amerika), einem Aufschrei der Inkas gegen die spanischen Eroberer, die ihre Kultur systematisch zerstörten. Wohlwissend um die Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens wehrten sie sich. Sie wollten ihr Land zurückerobern, sich aus der blutigen Knechtschaft befreien, ihre Kultur erhalten und ihr Vaterland neu aufbauen.

Benjamin Kradolfer, Bellach
Daniel Kradolfer, Solothurn
Foto: Kurt Schibler, Olten

Samstag, 10. Juni, 19.30 Uhr
Konzertsaal Solothurn

Sonntag, 11. Juni, 17 Uhr
Friedenskirche Olten

Eintritt
20 bis 45 CHF
Schüler ab 12 Jahren, Studis und Azubis, 10 CHF Ermässigung
Kinder bis 12 Jahre gratis

Vorverkauf
www.eventfrog.ch
www.lesmarmottes.ch
www.projektchor-olten.ch

Konzertkasse
jeweils 1 Stunde vor Beginn