Buechiwäger Freilichtspiel

Buechiwäger Freilichtspiel «D Geier Wally».

«Es reizt mich, in diese Wiese eine Kulisse zu stellen.»
Die beiden Bauchefs des Freilichtspiels «D Geier Wally», Adrian Schär und Reto Berger, sehen sich vor die nicht ganz einfache Aufgabe gestellt, Bühnen und Tribüne in den Hang auf der Aetigkofer Egg zu stellen.
Es ist ein Dienstagnachmittag im Mai, kurz vor 14 Uhr fährt der Lieferant der Schraubfundamente auf der Aetigkofer Egg vor. Erwartet wird er von den beiden Bauchefs Adrian Schär und Reto Berger. Die Schraubfundamente sollen den Bauten die nötige Stabilität verleihen. Und benötigt werden dazu einige, ist doch der Spielort für «D Geier Wally», die am 15. August Premiere haben wird, an einem Hang. Das Stück bringt es mit sich, dass es an zwei Orten spielt – im Dorf und auf der Alp. Um schon rein die räumliche Distanz zu veranschaulichen, hat Regisseurin Yvonne Hofer eben diesen Hang auf der Egg bewusst als Spielort gewählt. Doch der Hang ist das eine. Was die Aufgabe für die Bauchefs aber auch nicht einfacher macht, ist die Tatsache, dass sie sich in diesem Jahr nicht wie bei anderen Aufführungen auf bestehende Infrastrukturen abstützen können.

Als Kulissen werden zwei Häuserfassaden für die Spielebene im Tal sowie die Fassade einer Alphütte für die Spielebene auf der Alp benötigt. Immerhin kann man für die eine Hausfassade auf eine aus früheren Aufführungen bereits bestehende zurückgreifen.

Adrian Schär amtet nach «Der Schärer Micheli» im Jahr 2018 nun bereits zum zweiten Mal als Bauchef der Buechiwäger Freilichtspiele. Das reizvolle an der diesjährigen Aufführung sei für ihn, «in diese Wiese eine Kulisse zu stellen», wie er sagt. Dabei kann der selbstständig erwerbende Zimmermann aus Brunnenthal auf eine reiche Erfahrung in Sachen Festbauten zurückgreifen, übte er diese Funktion doch schon an mehreren Schwingfesten oder auch an Musiktagen aus. Eine Premiere ist es dagegen für den in Küttigkofen wohnhaften Co-Bauchef Reto Berger. Der Inhaber und Geschäftsführer der in Bibern ansässigen Berger Schreinerei GmbH bezeichnet sich deshalb bescheiden als «Gehilfe» Schärs. Natürlich können die beiden Holzfachleute bei ihren Arbeiten auf ein Helferteam zurückgreifen, damit auch alles an der Premiere am 15. August bereit ist.

Die siebente Darbietung
Die Buechiwäger Freilichtspiele haben ihren Ursprung im Festspiel «Üse Wäg», mit dem 1991 beim Schloss Buchegg die 600-jährige Zugehörigkeit des Bucheggbergs zu Solothurn gefeiert wurde. 1992 wurde der Buechiwäger Verein gegründet mit der Absicht, alle vier oder fünf Jahre im Bucheggberg eine Freilichtaufführung auf die Bühne zu bringen. Nach «Steibruch» (1995), «Belinda» (1999), «Katharina Knie» (2003), «Hansjoggeli der Erbvetter» (2008), «Brönz» (2012), «Der Schärer Micheli» (2018) ist «D Geier Wally», die am 15. August 2023 Premiere feiern wird, die siebente Aufführung der Buechiwäger.

Daniel Rohrbach, Brügglen

Informationen
www.freilichtspiele.ch