An die Bevölkerung von Zuchwil

Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner von Zuchwil.

Acht Jahre sind es her, seit die Frage nach einer Kandidatur fürs Gemeindepräsidium an mich herangetragen wurde. Voller Enthusiasmus willigte ich ein. Wir brachten Plakate an vielen Laternen Zuchwils an. Darauf ganz unbescheiden. Stefan Hug, die richtige Wahl! Die folgenden zwei Legislaturperioden sollten aufzeigen, wie weit diese Behauptung gerechtfertigt war. Und wer könnte dies besser beurteilen als Sie, liebe Zuchwilerinnen und Zuchwiler. Sie, als unbestrittene, souveräne Instanz.

Ganz klar, Zuchwil hat sich in diesen zweimal vier Jahren weiterentwickelt. Ich meine, dies geschah in positiver Art und Weise. Dabei bin ich mir sehr wohl bewusst, dass es dazu auch das notwendige Glück und die entsprechenden Umstände braucht. So durfte ich stets positive Rechnungen an den Gemeindeversammlungen präsentieren. Mehr noch, es gelang sogar die kommunale Steuerbelastung um acht Prozentpunkte zu senken. Und auch heute stehen wir nicht vor drama­tischen fiskalischen Veränderungen.

Eines der Infrastrukturziele, welches mir mein Vorgänger, Gilbert Ambühl, ans Herz gelegt hatte, war die städtebauliche Entwicklung im Norden des Dorfes. Wer hätte gedacht, dass bereits in diesem Herbst die ersten Wohnungen im neuen Riverside Quartier bezogen werden können. Idealerweise braucht man/frau zur Arbeit kein Auto, dann nämlich, wenn die beruflichen Aktivitäten in unmittelbarer Nähe ausgeübt werden können. Dass dabei etwelche Hürden überwunden werden mussten, gehört zum poli­tischen Alltag. Der Werdegang von Riverside, beziehungsweise der Landverkauf Widi stellt eine bunte und letztlich originelle Reminiszenz der Zuchwiler Dorfgeschichte dar. Dass selbst ein Gemeindepräsident nicht immer gewinnen kann, erlebten wir am gescheiterten Fusionsprojekt Solothurn Top 5. Die Zuchwiler Stimmberechtigten entschieden sich für die Selbstständigkeit. Nun gut, wenn dem so war, so gab es nur einen Weg: Wir sollten an unseren Leuchttürmen arbeiten, auf dass sie noch heller in die Region strahlten. Als Beispiele dienen die Erneuerung des Freibades mit Traglufthalle, die Energiestadt Gold, die Schulen Zuchwils, die Spitex Dienste oder die Renaturierung der Emme. In Planung ist auch die Erweiterung des KIJUZU am Wald, welches das familienergänzende Betreuungsangebot ergänzen soll.

Bemerkenswert scheint mir auch die Neuorganisation der Dienstleistungsangebote mittels zentralem Schalter sowie die Verschlankung der Behördenstrukturen. Letztere zeigt auf, dass Gemeinderatssitzungen tatsächlich meinungsbildend sein können. So blicke ich zurück auf manch detaillierte Auseinandersetzung innerhalb der Exekutive. Dies alles konnte nur erreicht werden, weil wir uns zusammen um die wichtigen Fragen Zuchwils gekümmert haben. Wohl wissend, dass ein so gros­ses Dorf ein immenses Potenzial in sich trägt, sah ich meine Rolle als GP als diejenige eines Vermittlers. Als Initiant von manchen «Runden Tischen» sowie als Gesprächsleiter stellte ich jeweils die Sache in den Vordergrund. So konnten scheinbar verzwickte Probleme häufig, einer für alle tragbaren Lösung, zugeführt werden. Ganz besonders schätze ich an Zuchwil, dass es fast ausnahmslos um die Sache ging. Eine hervorragende Ausgangslage für die Zielerreichung.

Herzlichen Dank all jenen, welche mich kritisch und wohlwollend in meinem Amt als Gemeindepräsident von Zuchwil unterstützt haben. Gerne hoffe ich, dass ich Ihre richtige Wahl war. Nun darf ich das Gemeindesteuer in die Hände meines Nachfolgers, Patrick Marti, übergeben. Ich bin überzeugt, dass wir mit ihm unseren Weg in eine für uns alle stimmige Zukunft weiterhin kreativ und konstruktiv fortsetzen können. Bleiben Sie Zuch­wil gewogen, mit vorzüglicher Hochachtung.

Stefan Hug, Gemeindepräsident
2013 bis 2021, Zuchwil